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Der Gartenrotschwanz – Vogel des Jahres 2011.

Die Blauracke (Bild aus wikipedia.de)

Sein Name täuscht ein wenig darüber hinweg: Gärten machen nur einen Teil seines Lebensraumes aus – und werden zudem immer seltener von ihm besiedelt, seitdem strukturreiche Obst- und Bauerngärten mehr und mehr pflegeleichten Ziergärten weichen. Der NABU hat umfangreiche Informationen zum Vogel des Jahres zusammengetragen, die wir hier vorstellen möchten, da wir in einem gemeinsamen Projekt auch auf unserem Platz spezielle Nistkästen für diese bedrohte Vogelart aufgehängt haben. Denn der Gartenrotschwanz kommt insbesondere auch in alten Obstwiesen vor, die auf unserem Gelände durch unsere langjährige Pflege in sehr guter Ausprägung vorhanden sind. Um Düsseldorf-Hubbelrath brütet der Gartenrotschwanz nur noch selten, in weiten Teilen des Stadtgebietes ist er bereits gänzlich verschwunden und zählt zu den seltensten Brutvögel von Düsseldorf. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass er nicht mit dem weit häufigeren Hausrotschwanz verwechselt werden sollte. Der männliche Hausrotschwanz ist nicht so bunt, wie der Gartenrotschwanz und diese Art lebt an Gebäuden. Daher kommt sie auch in der Stadt Düsseldorf noch regelmäßig vor.

Voraussetzung für das Vorkommen des Gartenrotschwanzes ist ein passendes Angebot an Nisthöhlen, ausreichend Insektennahrung und ein gutes Jagdrevier mit den für ihn wichtigen Sitzwarten. Da er sowohl die ganz offene Feldflur als auch dichte Wälder meidet, reicht sein Habitat von gehölzreichen Gärten und Kleingartenanlagen über Parks und Streuobstwiesen bis hin zu lichten Altholzbeständen, Feldgehölzen, Alleen, Hecken mit alten Bäumen und locker bestandenen Waldrändern.

Streuobstwiesen zählen zu den typischen Lebensräumen für den Gartenrotschwanz. Mit ihren hochstämmigen Obstbäumen, die oftmals ein hohes Alter erreichen, sorgen sie für ein gutes Angebot an Nisthöhlen, während die insektenreichen Wiesen gleichzeitig gute Jagdmöglichkeiten bieten. Daher ist unsere Streuobstwiesenpflege nicht nur ein Beitrag zur Erhaltung des Gartenrotschwanzes, sondern auch für andere, bei uns selten gewordene Arten.

Als Faustregel sollten daher auf einer Streuobstwiese mit 100 Bäumen mindestens fünf Höhlenbäume stehen bleiben. Bei Neupflanzungen ist darauf zu achten, dass hochstämmige Bäume verwendet werden, da die Spechte, die für die Höhlen in aller Regel verantwortlich sind, diese nur in solche Bäume zimmern. Unsere Streuobstwiesen haben noch nicht das Alter erreicht, die natürliche Höhlungen in den Bäumen möglich machen. Wir helfen mit dem Aufhängen spezieller Nistkästen. Da der Gartenrotschwanz in Afrika überwintert, sind bei seiner Rückkehr oft schon viele Höhlen von Meisen oder anderen Vögeln besetzt. Daher haben wir vier spezielle Gartenrotschwanzkästen aufgehängt und deren Einflugöffnungen verschlossen, damit die Meisen diese Kästen in der Zwischenzeit nicht nutzen können. Bei einem gemeinsamen Pressetermin mit dem NABU Stadtverband Düsseldorf wurden die Verschlüsse der Einflugöffnungen entfernt, da die Gartenrotschwänze in der Regel Anfang April ihre Brutgebiete bei uns erreichen. Wir hoffen damit dieser Art zu helfen und auch bald den Gartenrotschwanz als Brutvogel auf unserem Platz begrüßen zu können.

Dr. Gerd W. Thörner
und Dipl.-Geogr. Tobias Krause

Vogel des Jahres 2011
Blauracke, gesichtet im Düsseldorfer Ortsteil Hubbelrath im Jahr 2010. (Bild: Prof. Dr. Stefan Rohrbacher)

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