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Aushagerungsflächen.

Eines der größten Probleme unsere Natur und Landschaft ist die schleichende Überdüngung der Lebensräume. Insbesondere die Anreicherung mit Stickstoff führt dazu, dass offenere Habitate immer schneller zuwachsen und sich artenärmere Lebensgemeinschaften einstellen. Im Extremfall entstehen zum Beispiel Reinbestände der Brennessel, die mittels Knöllchenbakterien in ihren Wurzeln in der Lage sind, noch zusätzlich atmosphärischen Stickstoff zu binden, sodass sich ein sich selbst verstäkender Überdüngunseffekt einstellt.

Hauptauslöser der Überdüngung ist jedoch die Landwirtschaft sowie der Verkehr, da in Verbrennunsmotoren durch die Verbrennung fossiler Energieträger Stickstoffverbindungen freigesetzt werden. Bei dem Verbrennungsvorgang entstehen Stickoxide und andere Stickstoff-Verbindugen. Sowohl die oxidierten, als auch die reduzierten Stickstoffverbindungen werden über die Luft verfrachtet und tragen zu einem beträchtlichen Teil zur Eutrophierung benachbarter Lebensräume bei.

Klassiche Bewirtschaftungsformen, insbesondere die Wiesenmahd, haben einen dagegen aushagernden Effekt auf die Lebensräume, da über das Mahdgut Nährstoff ausgetragen werden. Diese Nutzungsform ist heutzutage kaum mehr verbreitet, da Grünlandflächen und Brachen im Umfeld der Ballungsgebiete überwiegend mit Reitpferden beweidtet werden.

Mäharbeiten
Greenkeeper Gottfried Newinscheni mit dem Balkenmäher bei der Arbeit
Heuballen
Heuballen, im Hintergrund der Balkenmäher und die Ballenpresse

Artenreichere, magere Wiesenstandorte gehören daher auch in Düsseldorf zu den eher seltenen Lebensräumen und sind großflächig nur noch in der Urdenbacher Kämpe sowie auf den Rheindeichen zu finden. Auf unserem Gelände fiden sich noch viele Wiesenblumen, da die Überdüngung auf Teilflächen noch nicht so weit fortgeschritten ist. Um diese Bereich zu fördern um den Artenreichtum unseres Platzes zusätzlich zu erhöhen, hat es sich unser Club zum Ziel gemacht, größere Flächenanteile unseres Platzes auszuhagern. Dies ist auch ein Ziel, das mit dem Deutschen Golfverband für die Silberzertifizierung unseres Platzes im Programm “ Golf und Natur“ vereinbart wurde. Dazu werden Flächen außerhalb der Spielbahnen, oft entlang von Gehölzstrukturen, Obstwiesen oder Bächen, mit dafür geeignetem besonders leichten Geräten gemäht. Das Mahdgut wird anschließend zu Heuballen verpresst und als Futter abgegeben. Somit werden den Flächen Nährstoffen entzogen und konkurrenzschwächere Arten können sich wieder verstärkt durchsetzen. Diese Maßnahme soll längerfristig kontinuierlich umgeserzt werden, um den seltenen Wiesengesellschaften auf unserem Platz dauerhaft eine Chance zu geben. Die Schmetterlinge, Wildbienen und viele weiter Insekten werde es uns danken.

Dr. Gerd W. Thörner
und Dipl. Geogr. Tobias Krause

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